Langes Stehen bei der Arbeit
Wenn der Rücken schmerzt, wird jede Arbeitsstunde zur Last. Der menschliche Körper ist auf Bewegung ausgerichtet, doch bei vielen Berufen ist langes Stehen auf der Stelle gefragt. Wird der Körper dabei einseitig belastet, ermüdet die Muskulatur und Schmerzen drohen.
Auf korrekte Haltung achten
Ist die Körperhaltung optimal, nimmt die Wirbelsäule ihre natürliche Doppel-S-Form an. Diese ist nötig, damit die Rückenmuskeln das Körpergewicht tragen und auf diese Weise Gelenke und Bänder der Wirbelsäule entlasten. Bei langem Stehen am Arbeitsplatz sollten Betroffene auf eine korrekte Körperhaltung Wert legen. Eine Fehlhaltung führt dazu, dass die Rückenmuskulatur ermüdet und die Wirbelsäule eine Pufferfunktion übernimmt, für die sie nicht ausgelegt ist. Überbelastete Bänder und Gelenke sind die Folge, aus denen Kreuz- und Nackenschmerzen und später Gelenkschäden resultieren.
Wie der Körper dynamisch bleibt
Idealerweise halten Betroffene bei langem Stehen den Oberkörper bewusst gerade. Etwas Konzentration ist in der Gewöhnungsphase notwendig, später nimmt der Körper diese gelenkschonende Haltung automatisch an. Kurze Pausen eignen sich hervorragend, ansonsten weniger beanspruchte Muskelgruppen zu bewegen. Während der Arbeitszeit ist Abwechslung in der Körperhaltung gefragt. Einfache Maßnahmen lassen sich auch ohne viel Aufwand am Arbeitsplatz durchführen:
- Zwischen Parallelstand und Schrittstellung variieren. Im Parallelstand stehen die Beine etwa hüftbreit auseinander, die Fußspitzen richten sich nach vorne. Etwas gebeugte, nicht durchgedrückte Knie verbessern die Grundhaltung.
- „Dynamisch stehen“, also die Haltung durch gelegentlichen Wechsel von Stand- und Spielbein ändern.
- Zwischendurch für einige Sekunden abwechselnd Ferse und Zehenspitzen anheben.
- Bequeme Schuhe möglichst ohne Absätze tragen. Empfindet man das Stehen als belastend, sind orthopädische Schuheinlagen eine Möglichkeit.
- Bei verspannten Muskeln ist progressive Muskelentspannung angesagt. Dafür spannt man für einige Sekunden betroffene Muskelpartien an und entspannt sie anschließend wieder. Sauerstoff gelangt so vermehrt in die betroffene Muskelpartie.
- Kleine Erinnerungszettel am Arbeitsplatz helfen, die guten Vorsätze nicht zu vergessen.
Quellen: Apotheker Zeitung, Nr. 13, 25.03.2019 und Die Techniker Krankenkasse