Was ist ein Impfschaden?

Von einem Impfschaden wird gesprochen, wenn nach einer korrekt durchgeführten Impfung eine bleibende Schädigung auftritt. Solche Schädigungen können lokaler Art sein, z. B. eine eitrige Entzündung der Eintrittstelle, oder extrem selten durch Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs entstehen. Auch durch den Impfstoff ausgelöste Organschädigungen wie z. B. Nerven- und Gelenkentzündungen sind prinzipiell möglich.

So wurden bei der Polio-Schluckimpfung weltweit jedes Jahr etwa zwölf Fälle einer Impf-Polio mit bleibenden Lähmungen verzeichnet. Das Auftreten dieser Impfkomplikation war der Grund, die Polio-Schluckimpfung (eine Lebendimpfung) Ende der 1990er-Jahre durch die Polio-Injektionsimpfung (eine Impfung mit einem Totimpfstoff) zu ersetzen.

Zwischen 1972 und 1999 traten in Deutschland 1 528 Fälle von Impfschäden auf; über 70 % davon betrafen die seit Längerem nicht mehr durchgeführten Pocken- und Tuberkuloseimpfungen. Insgesamt ist die Zahl der Impfschäden in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Von 1990 bis 2005 wurden 316 Fälle von Impfschäden in Deutschland anerkannt, in Österreich 28. Für die Masern-Röteln-Mumps-Impfung wurde errechnet, dass selbst dann, wenn jede Verdachtsmeldung als Impfschaden gewertet würde, die maximale Komplikationsrate weniger als eine Komplikation auf zwei Millionen Impfdosen betragen würde. Diese Zahlen zeigen: Impfschäden sind reale Gefahren, aber sie sind sehr selten [413].

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