Achtet auf Eure Nüsse, Jungs!
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Hodenkrebs tritt am häufigsten bei Teenagern und jungen Männern auf. Wird er frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. Jungen sollen deshalb regelmäßig ihre Hoden abtasten. Wie das geht, erklärt eine aktuelle Broschüre.
Hormonschub aktiviert schlafende Krebszellen
Hodenkrebs ist vor allem eine Erkrankung von Jungen und Männern im Alter von 15 bis 40 Jahren. Die Ursache sind falsch programmierte Keimzellen, die sich im Hoden des Ungeborenen entwickeln und nach der Geburt zunächst in eine Art Ruhezustand begeben. Kommt es dann zum pubertären Hormonschub, werden diese Vorläuferzellen aktiviert und wachsen sich zu einem Hodenkrebs aus. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser kann man ihn behandeln. Dies geschieht in der Regel chirurgisch, zusätzlich kommen je nach Stadium Chemotherapie und Bestrahlung zum Einsatz.
Um den Hodenkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen, sollen schon Jungen ab der Pubertät lernen, ihre Hoden selbst zu untersuchen, empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte BVKJ. Besonders wichtig ist dabei das Abtasten, denn Anzeichen für Hodenkrebs sind kleine, erbsengroße Knoten oder eine schmerzlose Schwellung im Hoden. Auch ein Gefühl von Schwere im Hodensack kann auf einen Hodenkrebs hinweisen. Schmerzen in Leiste oder Hoden verspüren die meisten Patienten dagegen erst spät.
Mindestens einmal im Monat Hoden abtasten
„Männliche Jugendliche sollten sich idealerweise wöchentlich, mindestens aber einmal im Monat selbst untersuchen“, rät deshalb die Kinder- und Jugendärztin Dr. Monika Nierhaus vom BVKJ. Jeder Hoden wird dabei vorsichtig mit beiden Händen abgetastet und der Hoden dabei zwischen Daumen und Fingern hin und her gerollt, um Unebenheiten oder Knoten zu spüren. Außerdem sollen die Jungen Hodensack und Hoden mit geöffneter Handfläche von unten tasten und anheben, um ein Gefühl für Größe und Schwere zu bekommen. Ganz genau beschrieben wird die Selbstuntersuchung der Hoden in der Broschüre „Achte auf Deine Nüsse“ vom BVKJ. Darin findet der Jugendliche auch noch nützliche Informationen über andere Hodenerkrankungen und Hygienetipps.
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de