So überlebt man ein Backofen-Büro
© LightField Studios/Shutterstock.com
Wenn das Thermometer in schwindelerregende Höhen klettert, wird die Hitze auch in Büros oft unerträglich. Was kann man tun, um an heißen Tagen gesund und leistungsfähig zu bleiben? Und gibt´s ein „Hitzefrei“ auch im Büro?
Ab 30° Celsius muss der Chef ran
Backofentemperaturen im Büro – das muss man als Arbeitnehmer nicht aushalten. Ab 26°C im Büro soll, ab 30°C muss der Arbeitgeber zu Maßnahmen greifen, die Arbeit erträglich zu gestalten. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die jedoch alle nicht verpflichtend sind. Welche Maßnahmen der Chef aussucht, um eine gesundheitlich zuträgliche Arbeitsumgebung zu schaffen, bleibt ihm überlassen.
- Jalousien schließen lassen, auch außerhalb der Arbeitszeit
- Frühmorgens lüften lassen, Nachtauskühlung ermöglichen
- Abwärme abstrahlende Geräte aus dem Raum verbannen (Drucker)
- Elektrische Geräte nur bei Bedarf betreiben
- Mobile Kühlgeräte oder Ventilatoren anschaffen. Achtung: Bei Temperaturunterschieden von über 6°C zwischen Außen- und Innentemperaturen drohen Erkältungen
- Bekleidungsregeln lockern
- Arbeitszeit verkürzen oder in die kühlen Morgenstunden vorverlegen
- Trinkwasser bereitstellen.
Hitzefrei ab 35° C?
Bei Innentemperaturen über 35°C ist ein Büro zum Arbeiten nicht mehr geeignet. Allerdings darf sich der Angestellte jetzt nicht selbst ins Hitzefrei begeben. Zunächst muss er dem Chef die Möglichkeit einräumen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern – zum Beispiel indem der Arbeitsplatz in kühlere Räumlichkeiten oder als Homeoffice nach Hause verlegt wird. Ist das nicht möglich, darf die Arbeit niedergelegt werden. Jedoch nur so lange, wie das Thermometer Raumtemperaturen über 35°C anzeigt, und zwar bei sitzender Tätigkeit in Höhe von 0,6 m über dem Boden.
Was auch ohne Chef geht
Neben technischen und organisatorischen Maßnahmen, die von „oben“ verordnet und gesteuert werden, kann der Arbeitnehmer auch selbst einiges tun, um die Gluthitze im Büro besser zu überstehen:
- Jalousien nutzen und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- Geräte abschalten, die nicht gebraucht werden, z. B. auch Lampen
- Luftige Kleidung und Schuhe wählen, gelockerte Bekleidungsvorschriften ausnutzen
- Viel trinken! Bei 24°C Raumtemperatur etwa 2 Liter/täglich, bei höheren Temperaturen noch einen Liter mehr. Am besten geeignet sind Mineralwasser oder Saftschorlen, die nicht sehr kalt sind
- Klimageräte oder Ventilatoren benutzen
- Leichte Kost statt deftiger, fettreicher Speisen zu sich nehmen
- Handgelenke wiederholt mit kaltem Wasser benetzen, z. B. mit einem nassen Waschlappen.
Wer aufgrund der starken Hitze Kreislaufprobleme bekommt, darf wie bei jeder anderen Erkrankung den Arbeitsplatz verlassen und nach Hause oder zum Arzt gehen. Die Hitze reicht als Entschuldigung jedoch nicht aus – der Arbeitgeber darf vom Arbeitnehmer ein Attest einfordern.