Covid-19 trifft auch Jüngere
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Viele jüngere Menschen wiegen sich in der Sicherheit, Covid-19 könne ihnen nichts anhaben und würde nur ältere Leute schwer treffen. Amerikanischen Daten zufolge ist das ein Irrtum.
20 % der Eingewiesenen unter 44 Jahren
Etwas Husten, ein bisschen Fieber und dann ist der Corona-Spuk vorbei – vor allem junge Leute nehmen eine mögliche Infektion mit dem Pandemie-Virus SARS CoV-2 auf die leichte Schulter. Viele hielten sich deshalb oft nicht an die aufgelegte Kontaktsperre und riskierten damit eine schnelle Verbreitung der Erkrankung. Doch mit dieser Sorglosigkeit bringt man nicht nur alte Menschen, sondern auch sich selbst in Gefahr.
Die Analyse der ersten 4226 amerikanischen Covid-19-Fälle bis zum Stichtag 16. März erbrachte, dass jüngere Menschen keinesfalls gegen schwere Verläufe der Erkrankung gefeit sind. 508 (12%) dieser Covid-19-Patienten mussten aufgrund der Schwere der Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen werden. Dabei handelte es sich nicht nur um alte Menschen. 20% der Eingewiesenen waren 20 bis 44 Jahre jung, 18 % waren zwischen 45 und 55, 17 % zwischen 55 und 64, und 35 % über 65 Jahre alt.
Auch junge Patienten werden intensivpflichtig
121 dieser hospitalisierten Patienten mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Hier verschoben sich die Zahlen etwas zu den Älteren, aber es gab auch junge Patienten, die intensivpflichtig wurden: Etwa 12% waren zwischen 20 und 44, 36% zwischen 45 und 64 und 53% über 65 Jahre alt. 44 der hospitalisierten Patienten verstarben. 9 davon kamen aus der Altersgruppe 20 bis 64 Jahre, 20 (46%) waren 65 bis 84 Jahre alt, 15 (34%) über 85.
Falsches Gefühl der Sicherheit
Covid-19 trifft alte Menschen besonders schwer – das unterstreichen auch diese Zahlen. Sie zeigen aber gleichzeitig, dass auch junge und mittelalte Menschen schwer an Covid-19 erkranken können und ins Krankenhaus bzw. auf eine Intensivstation eingewiesen werden müssen. Neben dem Schutz unserer Gesundheitssystems und der Solidarität mit älteren oder vorerkrankten Menschen liefert die Studie ein weiteres Argument, sich an die Ausgangsbeschränkungen zu halten.
Quelle: Ärzteblatt