Corona-Gefahr im Flugzeug
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Reisen in Corona-Zeiten ist durch die vielen pandemiebedingten Bestimmungen deutlich komplizierter als sonst. Manch einer will (oder kann) aber trotzdem nicht ganz auf das Fliegen verzichten. Wie hoch die Infektionsgefahr im Flugzeug ist, hat das Universitätsklinikum Frankfurt an Hand eines konkreten Falls untersucht.
102 Passagiere beteiligt
Viele Menschen versuchen dem Corona-Virus im Alltag konsequent aus dem Weg zu gehen – doch nicht immer ist klar, wo mit welcher Ansteckungsgefahr zu rechnen ist. Wie sicher das Fliegen ist, haben Virolog*innen der Uniklinik Frankfurt untersucht. Befragt und getestet wurden 102 Passagiere eines Fliegers, die sich im März 2020 knapp 5 Stunden gemeinsam an Bord aufgehalten hatten. 7 Reisende einer 24köpfigen Reisegruppe hatten sich im Vorfeld bei einem Risikokontakt angesteckt und waren zum Zeitpunkt des Flugs infektiös.
Ansteckungen lassen sich wohl nicht ganz verhindern
Die Forscher*innen interessierte vor allem, wie viele weitere Flugzeuginsassen die 7 infektiösen Passagiere angesteckt hatten. Zum Flugzeitpunkt waren noch keine erweiterten Sicherheitsmaßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben. Das Ergebnis: Nachweislich angesteckt wurden 2 Mitreisende, die in der gleichen Sitzreihe, aber auf der anderen Gangseite saßen. Adrian Gillissen von der Deutschen Lungenstiftung interpretiert das Ergebnis so: „Das weist darauf hin, dass die Luftfilteranlagen im Flugzeug Virusübertragungen zwar reduzieren, diese aber nicht vollständig verhindern können.“
Besser FFP-2-Maske tragen
Er vermutet auch, dass es zu mehr Ansteckungen gekommen wäre, wenn die Infizierten statt den hinteren vordere Sitzplätze gehabt hätten – denn über die Klimaanlage strömte frische Luft vom vorderen in den hinteren Bereich des Flugzeugs. Nicht untersucht wurde, wie sich unterschiedliche Lüftungssysteme, freie Sitzplätze oder optimierte Ein- und Aussteigevorgänge auf die Ansteckungsgefahr auswirken. Auch konnten einige Passagiere im Rahmen der Studie nicht befragt oder getestet werden, wodurch vereinzelte Infektionen möglicherweise nicht entdeckt wurden. Wer das Risiko minimieren will, der sollte laut Gillisen zum Beispiel statt der inzwischen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Bedeckung lieber höherwertige Masken wie FFP-2-Masken tragen.
Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de