Nahrungsergänzung im Blick: Biotin


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Schöne Haut, glänzende Haare und kräftige Nägel – das versprechen Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin. Doch stimmt das?

Mehr als Haut und Haare

Biotin gehört zu den B-Vitaminen und wird auch als Vitamin H bezeichnet. Das Vitamin spielt eine wichtige Rolle bei zahlreichen Prozessen im Körper. So sorgt es zum Beispiel für einen reibungslosen Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen. Auch das Wachstum und die Kommunikation zwischen den Zellen sind von Biotin abhängig. All diese Prozesse laufen auf mikroskopischer Ebene ab, sind aber entscheidend für die Funktion einzelner Körpergewebe, wie zum Beispiel Haut, Haare, Blut oder Nerven.

Mangel sehr selten

Fehlt das wichtige Vitamin, zeigt sich das vor allem an Haut und Haaren: Die Haut ist gerötet und entzündet und die Haare fallen aus. Weniger eindeutige Symptome sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust oder auch Muskelschmerzen. Insgesamt gilt aber: Ein Biotin-Mangel tritt nur selten auf, denn in der Nahrung ist prinzipiell genug Biotin enthalten. Kritischer ist die Versorgung bei Menschen, die Rauchen, viel Alkohol trinken oder künstlich ernährt werden. Auch der Verzehr von vielen rohen Eiern oder die Einnahme von Medikamenten gegen Epilepsie führt manchmal zu einem Biotin-Mangel. Feststellen lässt sich der ganz einfach durch einen Test aus dem Blut oder dem Urin bei der Hausärzt*in. Bestätigt sich der Verdacht, kommen Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin zum Einsatz.

Verfälschung von Laborwerten

Für alle Menschen, die sich vom Biotin lediglich schöner Haare und Haut versprechen, macht eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln keinen Sinn. In Studien wurde bisher kein Nutzen einer zusätzlichen Biotin-Aufnahme belegt. Dafür aber Nachteile: Wer Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin einnimmt, muss damit rechnen, dass einige medizinische Labortests verfälschte Ergebnisse liefern. Dazu gehört zum Beispiel die Bestimmung des Herzmarkers „Troponin“, der für die Diagnose eines Herzinfarktes wichtig ist. Auch die Bestimmung der Schilddrüsenwerte wird von Biotin beeinflusst. Vor einer Laboruntersuchung sollte man dann die Ärzt*in informieren und das Nahrungsergänzungsmittel in den Medikamentenplan eintragen.

Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, 6. Auflage, utb, 2019; Verbraucherzentrale; DGE Referenzwerte und FAQ, BFR