Mit Antazida gegen Sodbrennen?


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Zu viel Kaffee getrunken, zu scharf gegessen – es gibt viele Auslöser für Sodbrennen. Gerade bei nur gelegentlich auftretendem Sodbrennen greifen viele Betroffenen dann zu Antazida. Eine gute Idee?

Regelmäßiges Sodbrennen ärztlich abklären

Sodbrennen, also der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, ist nicht immer harmlos: Tritt es regelmäßig auf, kann eine gastroösophageale Refluxkrankheit dahinterstecken. Weil diese die Speiseröhre nachhaltig schädigt und sogar Speiseröhrenkrebs verursachen kann, muss häufiges Sodbrennen immer ärztlich abgeklärt werden. Unangenehm, aber unbedenklich ist Sodbrennen, wenn es nur gelegentlich auftritt. Dann gibt es auch meist einen konkreten Auslöser wie fettes, saures oder zu stark gewürztes Essen oder Getränke mit Alkohol, Koffein und Kohlensäure.

Schnelle Wirkung

In diesem Fall spricht nichts dagegen, etwas gegen das unangenehme Brennen einzunehmen. Eine bewährte, aber etwas in die Jahre gekommene Wirkstoffgruppe sind Antazida, also säurebindende Präparate. Den meisten geläufig ist das Bullrich-Salz® mit Natriumhydrogencarbonat oder Rennie® mit Calcium- und Magnesiumcarbonat. Diese Präparate sehr beliebt, weil sie sehr schnell wirken: Schon nach wenigen Minuten, maximal aber einer halben Stunde lindern sie die Beschwerden oder bringen sie sogar ganz zum Verschwinden. Genau das ist auch der Grund, warum zumindest Natirumhydrogencarbonat heute nicht mehr empfohlen wird: Es senkt die Säure so schnell, dass die Magenzellen als Reaktion noch mehr Säure produzieren und das Problem somit sogar verstärken.

Unbedingt richtig dosieren

Antazida wirken also schnell – dafür aber mit 1 bis 3 Stunden auch nur kurz. Denn die Antazida neutralisieren die aufsteigende Magensäure nur. Die übermäßige Sekretion der Magensäure beeinflussen sie anders als zum Beispiel Protonenpumpen-Hemmer nicht. Damit eignen sie sich nur, wenn das Sodbrennen tatsächlich nur sporadisch auftritt. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch den Zerfall des Wirkstoffes viel Kohlendioxid entsteht – das dann über Aufstoßen oder Blähungen wieder entweichen muss. Antazida dürfen zudem nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, weil sie die Aufnahme der Wirkstoffe stören. Zwei Stunden Abstand sollte man in jedem Fall einhalten.

Fazit: Herkömmliche Antazida erfüllen in ihren Zweck, solange das Sodbrennen nur sporadisch auftritt. Auf Natriumhydrogencarbonat sollte man besser verzichten und sich in der Apotheke zu Alternativen beraten lassen.

Quelle: Deutsche Apothekerzeitung, 49/2021.