Scheidentrockenheit: Das richtige Mittel


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Weil Scheidentrockenheit häufig ist, gibt es eine große Auswahl an freiverkäuflichen Präparaten auf dem Markt. Für viele Frauen ist es gar nicht so leicht, hier den Überblick zu behalten. Das müssen Sie beachten, um trotzdem das richtige Produkt zu finden.

Für jeden Anwendungsfall etwas dabei

Hyaluronsäure, Milchsäure, Hydroxyethylsäurecellulose, diverse Öle – Mittel gegen Scheidentrockenheit sind oft vollgepackt mit Wirkstoffen in unterschiedlichsten Kombinationen. Um das passende Produkt zu finden, hilft eine Fachberatung in der Apotheke. Dennoch sollte man sich schon im Vorfeld darüber Gedanken machen, welche Anforderungen das Mittel erfüllen sollte:

  • Nur befeuchten? Vielen Frauen mit leichteren Beschwerden genügen Produkte, die die Vaginalschleimhäute nur befeuchten. Dann eignen sich zum Beispiel Präparate mit Hyaluronsäure.
  • Zusätzliche Pflege? Leiden Frauen bereits unter Juckreiz, wunden Stellen oder zeigen sich sogar kleine Verletzungen, helfen Präparate mit zusätzlichen Pflegestoffen. Hier gibt es eine große Auswahl von pflanzlichen Extrakten beispielsweise aus Ringelblume oder Hopfen oder auch Zusätze wie Vitamin E oder Öle und Fette.
  • Gestörtes Scheidenmilieu? Verstärkter Ausfluss, der vielleicht sogar unangenehm riecht, kann ein Zeichen für ein gestörtes Scheidenmilieu sein. In diesem Fall besiedeln zu wenige „gute“ Bakterien die Schleimhäute der Vagina. Präparate mit Milchsäure oder Milchsäurebakterien sollen dann helfen, wieder mehr schützende Bakterien anzusiedeln.
  • Kinderwunsch? Paare mit Kinderwunsch sollten darauf achten, dass Gleitgele für den Geschlechtsverkehr ein neutralen pH-Wert haben. Das ist wichtig, um die Spermien zu schützen. 
  • Verhütung mit Kondomen? Einige Produkte gegen Scheidentrockenheit verringern die Reißfestigkeit von Kondomen. Besonders häufig ist das bei fett- oder ölhaltigen Produkten der Fall. Erkundigen Sie sich unbedingt, ob sich das Präparat Ihrer Wahl mit Kondomen verträgt, um die Verhütungssicherheit nicht zu gefährden.

Auch Hormone sind eine Option

Auch wenn ein Präparat auf dem Papier alle Anforderungen erfüllt – oft müssen Frauen etwas herumprobieren, bis sie das perfekte Mittel gefunden haben. Zögern Sie nicht, das Präparat nochmal zu wechseln, wenn Sie nicht ganz zufrieden sind. Helfen die freiverkäuflichen Mittel nicht, bleibt manchmal nur der Griff zum hormonhaltigen Produkt. Weil solche Präparate verschreibungspflichtig sind, müssen sich betroffene Frauen in diesem Fall aber vorher mit ihrer Gynäkolog*in besprechen.

Quelle: PTA heute, 9/2022