So gut wie Antidepressiva
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Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Oft ist der Leidensdruck so hoch, dass Betroffene ohne Medikamente nicht auskommen. Eine Studie zeigt nun, dass eine achtwöchige Achtsamkeitstherapie eine gute Alternative zur Tablette sein kann.
Erprobtes Achtsamkeits-Training
Achtsamkeit ist schon seit Jahren ein Trend – sollte aber dennoch nicht als Modeerscheinung abgetan werden. Im medizinischen Kontext hat sich das Achtsamkeitstraining schon lange etabliert. Das gilt besonders für ein in den 70er Jahren entwickeltes 8-wöchiges Programm, die „achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“, kurz MBSR. In der Gruppe und alleine werden dabei Körperwahrnehmung, Meditation und leichte Yoga-Übungen praktiziert. Die Teilnehmer*innen sollen dabei wertfreie Achtsamkeit erlernen, um so besser mit ihren Symptomen umzugehen.
MBSR im Vergleich mit einem Antidepressivum
Eingesetzt wird MBSR zum Beispiel bei Menschen mit chronischen Schmerzen, Stress, Angst und Depression. Wie gut die Methode hilft, wird immer wieder in Studien geprüft. So auch aktuell: Forscher*innen wollten dabei wissen, ob MBSR bei Angststörungen genauso gut hilft wie das Antidepressivum Escitalopram. Untersucht wurden dafür 208 Patient*innen, die an einer generalisierten Angststörung, einer sozialen Angststörung, einer Panikstörung oder einer Agoraphobie litten. Die Hälfte der Patient*innen durchlief das MBSR-Programm, die andere Hälfte nahm das Antidepressivum Escitalopram ein.
MBSR wirkt genauso gut
Inwiefern sich die Angsterkrankung reduzieren ließ, wurde anhand einer Skala (CGI-Skala) mit 7 Stufen bewertet. „1“ bedeutet dabei, dass eine Patient*in überhaupt nicht krank erscheint. „7“ bedeutet, dass die Patient*in sehr krank erscheint. In beiden Gruppen konnte die Symptomschwere um beinahe 1,5 Stufen gesenkt werden. Für die Forscher*innen ist damit klar, dass MBSR genauso gut wirkt, wie das Antidepressivum Escitalopram – und das mit deutlich geringeren Nebenwirkungen.
Quelle: Achtsamkeitstraining-kann-genauso-helfen-wie-Antidepressivum