Schmerzgele in der Schwangerschaft
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Ob verstauchter Knöchel oder verspannter Nacken: Schmerzgele sind beliebt – auch unter Schwangeren. Doch sind die Medikamente auch sicher für das ungeborene Baby?
NSAR in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen
In vielen Schmerzgelen sind sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) enthalten wie zum Beispiel Ibuprofen oder Ketoprofen. Diese Wirkstoffe sind auch Teil vieler Schmerzmittel zum Einnehmen. Schwangere dürfen solche Tabletten nicht verwenden. Der Grund: NSAR zum Einnehmen können Herz-, Lungen- oder Nierenprobleme beim Baby verursachen und sogar den Geburtsablauf stören. Nur eingeschränkt gilt das für die ersten 6 Monate der Schwangerschaft. Hier kann die Ärzt*in in dringend notwendigen Fällen NSAR empfehlen, allerdings in einer möglichst geringen Dosis und nur für einen kurzen Zeitraum.
Keine Gefahr durch Anwendung auf der Haut?
Keine klaren Empfehlungen gab es bisher für die Anwendung der Wirkstoffe in Form von Schmerzgelen. Da sie nur auf die Haut aufgetragen werden, galt lange die Vermutung, dass nur wenig Wirkstoff in das Blut der Mutter und des Babys gelangt. Bisher fehlen jedoch Daten, die die Sicherheit des Arzneimittels in der Schwangerschaft beweisen.
Lieber ganz verzichten
Wegen der fehlenden Sicherheitsnachweise hat die Europäische Arzneimittelagentur deshalb für Cremes und Gele mit Ketoprofen ihre Empfehlungen aktualisiert und an die Empfehlungen für NSAR in Tablettenform angepasst. Die Schmerzgele sollten deshalb im letzten Schwangerschaftsdrittel gar nicht und in den ersten Dritteln nur wenn unbedingt nötig und nach ärztlicher Beratung angewendet werden. Leiden Schwangere unter Schmerzen, suchen sie am besten Rat in der Arztpraxis oder der Apotheke. Das Fachpersonal dort weiß, welche Arzneimittel Schwangere ohne Bedenken anwenden dürfen.
Quellen: Deutsche Apotheker Zeitung, BFARM Beschluss und Textänderung