MMS: Gefahr nicht unterschätzen


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Egal ob Krebs, AIDS, Rheuma oder Corona – glaubt man dem Internet, ist MMS (Miracle Mineral Supplement) ein Wundermittel gegen zahlreiche Krankheiten. Amtliche Stellen hingegen warnen eindrücklich vor ernsten Gesundheitsgefahren bei der Einnahme.

Haltlose Versprechen

Spätestens in der Corona-Pandemie ist MMS zu einer zweifelhaften Berühmtheit gelangt, weil es massiv als angebliches Heilmittel gegen die Viruserkrankung beworben wurde. Verbreitet wurde das Gesundheitsversprechen vor allem in sozialen Netzwerken – meist über alternativmedizinische oder gar esoterische Kreise. Der Hype um MMS besteht allerdings schon länger und ist zurückzuführen auf den Ex-Scientologen Jim Humbles. Dieser behauptet, MMS würde gegen viele ernsthafte Erkrankungen wirken, etwa AIDS, Hepatitis A, B und C, Malaria, Herpes, Tuberkulose und die meisten Krebsformen.

Eindrückliche Warnung vor der Einnahme

MMS wird meist in zwei Flaschen verkauft. Die eine Flasche enthält eine Lösung aus Natriumchlorit (nicht zu verwechseln mit Natriumchlorid, also Kochsalz). In der zweiten Flasche befindet sich eine Säure. Vermischt man beide, entsteht Chlordioxid – eine ätzende, giftige Substanz, die in der Industrie als Desinfektionsmittel oder zum Bleichen verwendet wird. So wundert es nicht, dass öffentliche Stellen wiederholt und eindrücklich vor der Anwendung von MMS warnen – in Deutschland etwa das Bundesinstitut für Risikobewertung, die Giftnotrufzentrale oder das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, in den USA die Food & Drug Administration.

Von Verätzungen bis Nierenversagen

Denn während jeder Wirkungsnachweis für MMS fehlt, sind die gesundheitlichen Risiken gut belegt. Dazu zählen Verätzungen von Haut und Schleimhaut, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall bis hin zum Nierenversagen. Wer bereits MMS zuhause hat, sollte es also dringend wieder entsorgen – und zwar bezeichnenderweise über den Sondermüll.

Quellen:

  • Klartext Nahrungsergänzung: Miracle Mineral Supplement (MMS): Erhebliche Gesundheitsgefahr
  • MedWatch: Darum geht es bei Chlordioxid und MMS