Rückenschläge retten am besten


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Wenn jemand beim Essen etwas in die falsche Kehle bekommt, ist schnelle Hilfe gefragt – sonst droht das Ersticken. Schläge auf den Rücken bringen den Bissen am ehesten wieder aus der Luftröhre.

Hustenreflex stößt Fremdkörper aus

Normalerweise hilft sich der Körper selbst, wenn Nahrung in der Luftröhre statt in der Speiseröhre landet: Mit einem Hustenreflex versucht er, den Brocken wieder auszustoßen. Gelingt dies nicht, kann es zu einer lebensgefährlichen Verlegung der Atemwege kommen.

Für die Rettung stehen dann verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Welche davon am erfolgreichsten ist, hat ein kanadisches Team anhand von 709 Fällen untersucht. In 75 % dieser Notfälle waren Umstehende die Ersthelfer*innen, in 25% medizinisches Rettungspersonal. Jeweils die Hälfte der Aktion waren direkt erfolgreich, d.h. der Fremdkörper konnte sofort aus den Luftwegen entfernt werden.

Heimlich-Handgriff am häufigsten angewendet

An häufigsten mit 46% war dabei der sogenannte Heimlich-Handgriff verwendet worden. Dabei stellt sich der Rettende hinter die Patient*in, legt eine Faust zwischen Bauchnabel und Brustbeinende und zieht diese mit der anderen Hand ruckartig nach hinten und oben in Richtung Zwerchfell. Schläge auf den Rücken kamen in 36% der Fälle zum Einsatz, Thoraxkompressionen (d.h. das Zusammenpressen des Brustkorbs) bei 18% der Betroffenen.

Rückenschläge am erfolgreichsten

Die Analyse der 709 Fälle zeigte: Auch wenn vor allem der Heimlich-Handgriff als Erste-Hilfe-Maßnahme beim Verschlucken empfohlen wird - mit Schlägen auf den Rücken gelang es am besten, die Atemwege vom Fremdkörper zu befreien. Ausnahme waren Kinder bis zu einem Jahr. Bei ihnen waren alle drei Methoden gleichwertig. Acht Mal versuchten Umstehende auch, den Fremdkörper mit den Fingern herauszufischen – was jedoch weder bei Erwachsenen noch bei Kindern gelang.

Weniger Komplikationen

Rückenschläge sind auch in anderer Hinsicht von Vorteil. Sie lösten in dieser Studie keine Komplikationen aus. Die beiden anderen Methoden dagegen schon: Darunter waren Verletzungen von Herz und Leber, Rippenbrüche, Pneumothorax sowie Einblutungen in Pleura- oder Brusthöhle. Ob sich nun die Empfehlungen für die Erste Hilfe beim Verschlucken ändern, bleibt offen. Dies müssten zunächst weitere Studien und Untersuchungen klären, schreibt das Autorenteam.

Quelle: Springer Medizin