Hoden in Gefahr!


© mauritius images / Bruce Leighty - Sports Images / Alamy / Alamy Stock Photos

Hodenverletzungen beim Sport sind zwar selten. Doch wenn es dazu kommt, sollten Betroffene schnell Hilfe suchen, damit es nicht zu bleibenden Schäden kommt.

Kontaktsport mit Ball besonders gefährlich

Beim Sport kann generell jedes Körperteil verletzt werden. Während Kopf, Arme, Beine und Bauch von Sportunfällen besonders bedroht sind, ist der Hoden eher selten betroffen. Kommt es jedoch dazu, sind vor allem Teenager die Opfer.

Als Sportarten mit dem höchsten Verletzungspotenzial für die Hoden gelten Basketball, Football, Baseball und Fußball, berichten US-amerikanische Notfallärzt*innen nach einer Auswertung von knapp 29000 Fallberichten. Ob Freizeit- oder Wettkampfsport machte dabei keinen Unterschied. Eher selten passierten Hodenverletzungen beim Tennis oder Ringen.

Am häufigsten bei 15- bis 19-Jährigen

10- bis 14-jährige Jungs waren sechs Mal so oft von Hodenverletzungen betroffen wie junge Männer zwischen 25 und 29 Jahren, 15- bis 19-Jährige sogar zehn Mal so häufig. Schutzausrüstungen wie Suspensorien wurden insgesamt sehr selten verwendet, schreiben die Forschenden. Sie scheinen auch nicht zuverlässig zu wirken, denn in einigen Fällen konnten auch sie nicht vor einer Verletzung der Hoden bewahren.

Die meisten Hodenverletzungen beim Sport entstehen durch stumpfe, direkte Gewalt, z. B. durch Tritte oder Ballaufprall gegen den Hodensack. Es kommt dabei vor allem zu Prellungen, Quetschungen oder Hämatomen. Die Beschwerden können variieren. Sie reichen von leichten, vorübergehenden Schmerzen bis zu starken Schmerzen, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen.

Auch leichte Verletzungen abklären lassen

Auch vermeintlich leichte Verletzungen können dem Hodengewebe schaden und im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen. Deshalb ist es wichtig, sie ärztlich abklären zu lassen. Das gilt auch dann, wenn die Schmerzen nur vorübergehend sind, mahnt das Autorenteam. Junge Athleten sollten deshalb über das Risiko aufgeklärt werden, damit sie Beschwerden nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich stattdessen frühzeitig Hilfe holen.

Quelle: Ärztezeitung